Reprint des Monats
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Vegas,
Virtuelle Stadt
In der Illusionsarchitektur von Las Vegas kündigen sich die entwickelten Virtualitäten und augmentierten Postrealitäten der digitalen Epoche an (2000)
Der Professor steht, von rot blinkenden Alarmleuchten gespenstisch illuminiert, auf einem Aluminium-Balkon über dem Eingang zum Theater of Sensations. Sein zotteliges weißes Haar hängt über Augen und Ohren, sein Mund grinst zahnlos. Auf dem Monitor neben ihm erscheint ein aufgeregter Roboter. In Form und Farbe erinnert er an einen Stapel blauer Smarties. Der Pilot! Er stammelt von unvorhersehbaren Gefahren …
Bevor irgendwer nachfragen kann, hat ihn der Professor zum Schweigen gebracht, mit verdächtig ruckartigen Bewegungen. Kein Zweifel: nicht nur das elliptische Dosenwesen, auch sein vermeintlicher Konstrukteur ist aus Blech und Silikon. Eilig verteilt eine weiß bekittelte Assistentin Schutzbrillen, dann wird das Publikum in eine schwarze Zelle bugsiert, halb Kinosaal, halb Passagierraum.
Kaum sind alle in den Sitzen und angeschnallt, führt die Hetzjagd schon aus Las Vegas hinaus und schallschnell hinein in feuerspeiende 3-D-Schluchten. Aus dem wirbeligen Nichts, einer furchterregenden Ursuppe aus Zeit und Raum, tauchen fantastische Konturen auf. Sie formen sich zu nächtlich glitzernden Kanälen und mittelalterlich-finsteren Fassaden ...
Erstveröffentlichung in: TELEPOLIS. 9. März 2000.
Auszugsweiser Nachdruck in: C’T - MAGAZIN FÜR COMPUTERTECHNIK, 25. April 2000, S. 248-254.
Auszugsweiser Nachdruck unter dem Titel "Venedig in der Wüste" in: DIE WELT, 4. Mai 2000, S. 33.
Auszugsweiser Nachdruck unter dem Titel "Venedig 2.0" in: ZEITUNG ZUM SONNTAG, 14. Mai 2000, S. 31.
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